Wer wir sind – was bisher geschah
Foto: Laura Bierau für Berggut Oschatz
Berggut Oschatz - Projektraum für Zeitgenössische Kunst im ländlichen Raum Sachsens
Das Berggut Oschatz liegt in Nordsachsen, zwischen Leipzig und Dresden. Der Ortsteil Altoschatz wurde früher durch das Berggut geprägt:
dem Berggut Rosenthal.
Das Berggut geht in seiner Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurück. Das Gebäude ist das letzte authentische Element der einstigen Gutsanlage und war ursprünglich das Herrenhaus, welches im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert und erweitert wurde.
Zuletzt wurde dem Gebäude seine 'Herrschaftlichkeit' genommen, indem der nach Westen laufende Teil als Maßnahme der Bodenreform (1945-48) durch Sprengung reduziert wurde.
Es verfügt über eine Stallanlage im Erdgeschoss, einen ca. 80 qm großen Saal im 1. Obergeschoss sowie ein über zwei weitere Ebenen konzipiertes Dachgeschoss.
Das erhaltene Ensemble des Grundstücks erstreckt sich über 6300 Quadratmeter. Beeindruckend sind zum einen die zur Hangseite gerichteten gemauerten Stützpfeiler, die der Fassade ein markantes Äußeres verleihen sowie der Panoramablick von der Nordseite über den O-Schatz Park bis zu den Türmen der
Kirche St. Aegidien auf dem Oschatzer Altmarkt.
Das Berggut ist seit 2011 in Privatbesitz des
Künstlers Jirka Pfahl, der sich dem Erhalt des historischen Gebäudes und der Entwicklung eines ortsspezifischen Kultur- und Ausstellungsprogramms verschrieben hat. Seit 2019 finden in unregelmäßigen Abständen Ausstellungen im Berggut Oschatz statt.
Die erste Ausstellung
“Aditus” geht auf den Berliner Künstler und Kurator Burkhard Beschow zurück, der familiäre Verbindungen in Belgern hat. Er entwickelte einen “Parcours der Erinnerungen” in den damals noch weitgehend ungenutzten Räumen im ersten Obergeschoss, der sich mit den verblassten Geschichten des Bergguts auseinandersetzte.
Beschow kuratierte nachfolgend bis 2022 Ausstellungen mit den Künstler*innen
Peggy Pehl,
Claudia Lemke und
Rahel Pötsch.
Im Januar 2020 fand die "kälteste Ausstellung des Jahres" statt. Organisiert von
Museum Lytke und Jirka Pfahl bespielten Jana Slaby und Matze Sommerer mit "
Fliegen und Winde" den winterlichen Außenbereich und den kalt klammen Saal des Bergguts.
Im Jahr 2021 fand erstmals, in Kooperation mit drei weiten privaten Ausstellungsräumen in Sachsen, das Mini-Festival als Kunstroute durch den ländlichen sächsischen Raum: "
Horse With No Name" statt.
Seit 2023 kuratieren Eigentümer Jirka Pfahl und Kulturvermittlerin Laura Bierau das Kunstprogramm.
Mit der "
Sammlung Hobbyshop" konnte das Berggut zum ersten Mal die Geschichte des unkommerziellen Ausstellungsraums "
Hobbyshop" in Buchform fassen und das dabei entstandene Konvolut an künstlerischen Werken eine Form geben. Dazu erschien im Icon Verlag Hubert Kretschmer ein
Katalog.
Mit dem biografischen Rechercheprojekt "
Lallemand-e / Die Deutsche" der Französin Marthe Lallemand, erfolgte 2023 eine künstlerische Annäherung an die deutsch-französische Kriegsgeschichte des Zweiten Weltkriegs in Sachsen.
Im Herbst 2023 präsentierte der Leipziger Maler und Professor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Steven Black, seine Gemäldeserie "
Treppenhausbilder", die erstmalig gezeigt wurde.
Interessierte sind herzlich eingeladen, die Ausstellungen und Räumlichkeiten im Berggut Oschatz zu besichtigen und über die Kunst und das Gebäude ins Gespräch zu kommen.
Als denkmalgeschütztes Objekt ist das Berggut Oschatz regelmäßig Teil des Programms zum "
Tag des Offenen Denkmals". In Kooperation mit der Stadt Oschatz gewann das Berggut beim Ideenwettbewerb
simul+ Mitmachfonds 2022 einen Preis. Dieser infrastrukturelle Preis wird zweckgebunden in die Sanierung des Dachs und in die Erschließung der Infrastruktur des Gebäudes investiert sowie in die Weiterentwicklung des Kulturprogramms.
Wir danken der
Stadt Oschatz herzlich für die Unterstützung! Ein weiterer Dank gilt der
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für die Unterstützung einzelner Ausstellungsprojekte.
Besuche bitte per E-Mail abstimmen:
wir@berggut.in
Berggut Oschatz im Januar 2024