2024
Sebastian Jung
"Ostschule 4 – Die Zaubernden von Oszt"
Vernissage: Samstag, 17. August ab 17 Uhr
Ausstellungsdauer: 18.August - 22.September 2024
"Der Traum ist aus. Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird", sangen Ton Steine Scherben in den 70ern im Westen. Im Osten dann die Wende: Der Traum vom real existierenden Sozialismus war aus. Der erhoffte Traum vom endlosen Glück ist, über 30 Jahre nach der Wende, nicht selten geplatzt. Real gelebte Träume sehen sich bedroht. Andere fühlen sich "… verarscht".
Sebastian Jung befragt als gerade noch in der DDR Geborener die Idee des Glücks. In seiner Installation "Die Zaubernden von Oszt" untersucht er den Krempel, kulturell, emotional und materiell, den unsere Lebensart hinterlässt. In uns emotional, aber auch den Haufen an Zeug, den wir hinterlassen.
Ausgangspunkt seiner Recherchen sind Besuche in Oschatz: Gespräche beim Bäcker, im "Im Angebot" oder beim Volksfest auf dem Markt sowie ein Kindermärchen, das ihm seine Mama vorlas: "Der Zauberer der Smaragdenstadt" von Alexander Wolkow. Jahre später entpuppte es sich für ihn als russische Neudichtung des "Zauberers von Oz" aus den USA.
In seiner Intervention im und um das Berggut Oschatz sucht Sebastian Jung nach einer zeitgenössischen Sprache der Kunst, die Emotionen ernst nimmt, ohne die eigene Haltung zu verbergen. Er sucht nach einem Traum, der nicht verpflichtet ist, Wirklichkeit zu werden.
Sebastian Jung im Juli 2024
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Fotos: reprofoto Gustav Franz
Fotos: Jirka Pfahl für Berggut Oschatz